SchülerInnen der Maria-von-Linden-Schule berühren mit selbstgeschriebenem Theaterstück über Migration – Maria-von-Linden-Schule
verschiedene Szenen

SchülerInnen der Maria-von-Linden-Schule berühren mit selbstgeschriebenem Theaterstück über Migration

"Zwischen Ankunft und Heimat" – was für ein Abend!

Mit ihrem selbstgeschriebenen Theaterstück haben SchülerInnen der Klassen 11 bis 13 des Literatur- und Theaterkurses der Maria-von-Linden-Schule unter der Leitung von Frau Pietschmann das Publikum begeistert und gleichzeitig tief bewegt. 💬✨

Von wegen, Jugendliche hängen nur herum und interessieren sich nicht für die Welt „da draußen“. Den Gegenbeweis dafür konnte man am 25. und 26. Juni im großen Saal der Diakonie Heidenheim erleben. Mit schauspielerischem Talent setzten alle elf SchülerInnen das um, was sie in mühevoller Arbeit in vielen Wochen zuvor gemeinsam erarbeitet, zu Papier gebracht und szenisch anspruchsvoll umgesetzt haben: ein packendes Theaterstück über Migration, Mut, Hoffnung, Ausbeutung und Enttäuschung. Das „Musterland“ Deutschland wurde mit Ironie und Tiefe kritisch hinterfragt und gezeigt, wie schwer das Ankommen hier tatsächlich sein kann.

Inhalt:

Das Stück thematisiert die Erfahrungen von Menschen mit Migrationshintergrund, die zwischen Hoffnung und Enttäuschung, Aufbruch und Ankommen versuchen, „einfach nur“ ein Leben in Sicherheit zu finden. Deutschland – im Stück symbolisch als „Musterland“ dargestellt – wird von vier ganz unterschiedlichen Neuankömmlingen zunächst als Paradies geglaubt: ein Ort der Sicherheit, Ordnung und Chancen. Doch die Realität zeigt sich rauer, kälter, ungerechter und komplizierter als die Träume, mit denen sie ihre Heimat verlassen haben. Da ist die junge Dame, die sich aufgrund der Zusage für ein Soziales Jahr auf den Weg macht und in Musterland brutal zur Prostitution gezwungen wird, ein Model aus „Merika“, das vor seiner Vergangenheit flieht, oder die Teilnehmenden eines Sprachkurses, denen die Sprachbarriere in Kombination mit dem bürokratischen Wahnsinn in Musterland Arbeit und Integration versagt. Sogar die engagierte Deutschlehrerin stößt an ihre Grenzen. Hilfe scheinbar unmöglich.

Auch wenn zum Schluss alles so weit so gut ausgeht, die Realität des Dargestellten ist zum Greifen nah und macht den Zuschauer betroffen. Vor allem die Tatsache, dass das Stück von der Themenauswahl über das Schreiben des Textbuchs (87 Seiten Text!) bis zur Aufführung komplett auf das Konto der SchülerInnen geht, unterstreicht die Brisanz der Thematik. Und der Appell von Jana aus der 13. Klasse gilt für alle: „Viele Menschen denken, dass wir Jugendlichen uns für nichts interessieren und uns nicht engagieren. Wir wollten euch einfach zeigen, was wir so denken und machen. Vielleicht ist es uns gelungen, das Gegenteil zu beweisen.“ Ja Jana, das ist euch mit Bravour gelungen! Respekt!